Kurz & kernig: Lederpflege

Wenn du der Meinung bist, Leder braucht keine Pflege, dann liegst du nicht ganz richtig. Schließlich tut deiner Haut ja auch ab und zu eine Portion Pflege sehr gut. Daher bekommst du hier von uns einen knackigen Überblick, wie du mit der richtigen Lederpflege deine Lederkleidung gut in Schuss hältst.

Ganz wichtig ist es, nicht einfach wild drauf los zu pflegen. Die Lederart spielt bei der Pflege eine große Rolle.

Raues Leder wie Velourleder saugt natürlich viel leichter Flüssigkeit auf, daher ist hier eine andere Pflege notwendig als beim glatten Leder. 

Glattleder pflegen

Echtes Glattleder – dazu gehört beispielsweise Lammnappaleder – benötigt ein Lederpflegemittel, damit es langfristig weich und geschmeidig bleibt. Wird das Material nicht regelmäßig damit behandelt, wird es irgendwann brüchig. Das ist ja eigentlich auch ganz klar, denn es trocknet aus.

Leder braucht also bestimmte Öle und auch Feuchtigkeit. Es ist für die Lederpflege nicht sinnvoll, Speiseöle wie Olivenöl zu nutzen. Diese hinterlassen nur einen schmierigen Film. Auch Cremes oder andere Fette kann man nicht empfehlen – sie werden einfach mit der Zeit ranzig und verstopfen zudem die Poren des Materials. Spezielle Lederpflegemittel sind die bessere Wahl. 

Möchtest du die Farbe deiner Lederjacke auffrischen, ist dies mit farbpigmentieren Lederpflegemitteln ebenfalls möglich. Hier kommt es für das Endergebnis natürlich unbedingt auf den richtigen Farbton an.

Raues Leder pflegen

Rauleder gibt es in vielen Varianten. Umgangssprachlich sagt man auch Wildleder oder Velourleder dazu. Mit dabei ist auch das Nubukleder. Es ist besonders matt und samtig weich.

Rauleder hat ein offene, fasrige Oberfläche. Man kann hier also nicht einfach mit einer schmierigen Pflege munter drauf los pflegen. Vielmehr sind es Pflegesprays für Rauleder, die zum Einsatz kommen. Vorher sollte Staub und Schmutz unbedingt mit einer Pflegebürste vom Material entfernt werden.

Im nächsten Schritt wird raues Leder immer nach der Pflege noch imprägniert. Das schützt die offene Oberfläche vor Schmutzablagerungen. Dazu wird ca. 30 Minuten nach Aufsprühen der Pflege (das Material muss trocken sein!) ein Imprägnierungsspray benutzt. Am besten wiederholst du diese Prozedur alle sechs Wochen.

Alternativen zu Echtleder

Du hast keine Lust, dich mit Lederpflege herumzuschlagen? Dann musst du trotzdem nicht auf den coolen Lederlook verzichten. Etliche neue Materialien ermöglichen heute einen ähnlichen Look.

Fakeleder-Jacken kannst du einfach in der Maschine waschen. Die genauen Daten zur Materialpflege entnimmst du jeweils dem Pflege-Etikett an der Ware. Auch die gemütliche Bikerjacke mit Teddyfutter vom Foto ist mit dabei!

Flecken aus Leder entfernen

Dir ist der Senf von der Bratwurst auf deinen Lederjacke getropft? Dann ist umgehendes Handeln ganz wichtig! Vor allem mit Lack oder anderen Schichten behandeltes Leder lässt sich später kaum noch retten.

Bei der Fleckenentfernung ist es egal, ob es sich um glattes oder raues Leder handelt. Merke dir: Flecken kann man bei Leder nie rauswaschen, man kann sie nur aufsaugen! Und zwar sollte dies ganz schnell passieren.

Das klappt mit 

  • Backpulver,
  • Talkumpuder,
  • Trockenshampoo,
  • Babypuder,
  • Kartoffelmehl und
  • unterwegs mit einem Taschentuch oder einer Serviette.

Dabei unbedingt tupfen und die benutzte Stelle der Serviette immer wieder ändern.

Den Fleck auf keinen Fall verreiben! Wer zu lange mit der Behandlung des Fleckes wartet, riskiert, dass er tiefer ins Leder einzieht. Dann ist oft nicht mehr viel zu machen.

Ist der Fleck dann doch schon etwas älter, kann sich das Erwärmen der Stelle mit einem Föhn lohnen. Anschließend mit Löschpapier darüber tupfen. Du kannst auch versuchen, ein wenig enzymhaltiges, mildes Waschmittel auf ein feuchtes Tuch zu geben und den Fleck damit 30 Sekunden aufzuweichen. Anschließend wieder ein saugfähiges, trockenes Tuch nehmen und die entstandene Feuchtigkeit vorsichtig wegtupfen.

Wasserränder im Lederschuh?

Für die Entfernung von Wasserrändern aus Leder, wie man sie vor allem auf Schuhen nach dem Regenguss findet, gibt es spezielle Mittel. Alternativ  kann man eine Zeitung in die Schuhe stopfen. Diese saugt die Feuchtigkeit schnell aus dem Material. Lege die Schuhe bitte nicht auf die Heizung. Davon wird das Material spröde und es kann zur Bildung von Rissen kommen.

Sind die Ränder jetzt noch immer nicht aus dem Leder raus, kannst du es mit etwas Zitronensaft versuchen. Tupfe ihn vorsichtig auf die Wasserränder, nach kurzer Zeit mit klarem Wasser nachtupfen.

Und jetzt wird es Zeit, einmal durch unsere Lederabteilung zu stöbern! Lederblazer, Lederhose, Lederschuhe – dich erwarten jede Menge Highlights! Lehn‘ dich zurück.